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Grimma – hart, aber trotzdem schön

Am letzten Wochenende haben wir uns auf den Weg zu unserem dritten Liga-Wettkampf nach Grimma gemacht. Im Laufe der Woche gab es noch eine kleine personelle Änderung: Leider hatte sich Len eine Erkältung eingefangen, so dass die Rolle des Supporters und Athleten kurzerhand zwischen ihr und Franca getauscht wurden. Ob das sportlich eine gute Entscheidung war, werden wir zwar nie erfahren, allerdings hat sich Len an diesem Wochenende als weltbeste Supporterin qualifiziert! Vom “Tattoo machen” über Neo anziehen, Jacke halten, Auflieger abschrauben,… sie stand für alles bereit. DANKE!

Auf dem Weg nach Grimma hatten wir wettertechnisch alles, nur keine Sonne (auch wenn Len den grauen Himmel als blau interpretierte – auch da zeigte sie ihr Supporter-Motivations-Talent 😉 ). Den kurzen Fußweg vom Auto zur Wettkampfbesprechung mussten wir sogar aufgrund eines Hagelschauers unterbrechen, weshalb wir fast zu spät gekommen wären (und das wird in der Liga sehr streng gehandhabt). Zum Glück riss der Himmel pünktlich zu unserer Streckenbesichtigungsrunde auf, die Straßen waren auch schon wieder trocken und der Sonnenschein hielt bis zum Ende des Wettkampfes.

Die Streckenbesichtigung ließ uns nur erahnen, was später auf uns zukommen würde: Eine super anspruchsvolle Radstrecke mit einem unangenehmen Berg, gefährlichen Kurven, Kopfsteinpflaster und VIEL Wind! Na toll…

Vor dem Start

Nervosität vor dem Start

Samstag – der Prolog

Der Vorabendprolog bestehend aus 12,75 km Radfahren und 3,75 km Laufen rückte immer näher und die Aufregung stieg. Die ersten Hindernisse gab es bereits beim Einchecken in den Vorstartbereich des “Bike & Run” vor der Startrampe. Diesmal war die Kontrolle der Räder wesentlich strenger als bei den letzten Wettkämpfen, so dass Peggy und Sarah etwas umrüsten mussten. Aber Dank unseres tollen Supports haben wir alles rechtzeitig zum Start hinbekommen und dann ging es auch schon los!

Nächste Schwierigkeit: Die Startrampe! Sie ist, wenn man oben steht, doch ziemlich hoch und unser Vertrauen in die Helfer, die einen festhielten, während man eingeklickt auf seinen Start wartete, war nicht unbedingt sehr groß… Fühlt sich an als würde man jeden Moment vom Podest stürzen… Letztendlich sind wir alle 1a gestartet und haben uns über die anstrengenden 3 Radrunden gequält.

Prolog Startrampe

Franca auf der Startrampe

Sarah Prolog

Sarah beim Start des Prologs

Alle Athleten starteten im 15 Sekunden Abstand. Franca ging als erste von uns ins Rennen und hatte leider das Pech, auf der gesamten Strecke keine Radgruppe zu erwischen. Mit müden Beinen ging sie deshalb auf die Laufstrecke, die es mit ihren langen Kopfsteinpflasterpassagen ebenfalls in sich hatte. Auch Sarah musste alleine fahren und ging ähnlich erschöpft auf die Laufstrecke wie Franca. Bekks hatte Glück und konnte auf der Radstrecke mit einer Athletin aus Kiel zusammen arbeiten, weshalb sie zumindest etwas Kräfte für den anschließenden Run sparen konnte. Peggy heftete sich an zwei Athletinnen, die schon eine Runde früher gestartet waren als sie. Deshalb musste sie nur noch die letzte Runde alleine fahren.

Mit frischeren Beinen ging sie auf die Laufstrecke und spielte dort ihre Stärke aus. Mit einer schnellen Laufzeit kam sie somit auf den 22. Platz. Eine gute Platzierung für das Verfolgungsrennen am Tag darauf. Heftige Seitenstiche beim Laufen zwangen Bekks zur Temporeduzierung, so kam sie als 26. ins Ziel, dicht gefolgt von Franca, die auf Platz 28 landete. Dort wurde sie schon von Sarah begrüßt… Wie konnte das sein? Sie war doch hinter ihr gestartet?! Geschockt stellte Sarah fest, dass sie aus Versehen eine Runde zu wenig gelaufen ist. So ein Mist! Aber ganz ehrlich: so etwas passiert halt und hätte jeder von uns passieren können – bei so viel Laktat im Kopf… 😉 Man lernt nur daraus. Also abhaken, schnell alle Sachen einsammeln, duschen und dann zum Italiener, um noch ein paar Nudeln nachzuschieben… immerhin war es schon 21.30 Uhr und der nächste Tag sollte nicht weniger anstrengend sein!

Sonntag – ein ganz normaler Triathlon, nur anders

Diesmal stand ein ganz normaler Sprinttriathlon auf dem Programm, allerdings als Jagdstart mit den Zeitrückständen des Vorabends. Für Peggy hieß das 3:30 min warten, für Bekks 4:12 min, für Franca 4:24 min und für Sarah geschlagene 9:43 min! Sie durfte aufgrund ihres Fehlers am Vortag erst 1 min. nach der letzten Starterin ins Wasser. Darauf hatte sie natürlich gar keine Lust… aber da wir davon ausgingen, dass wir sie auf der Radstrecke noch brauchen könnten, stürzte sie sich für das Team selbstverständlich auch in die Fluten.

Aber wie macht man das am besten von so einem schwimmenden, wackeligen Anleger? Bekks hatte sich schon die ganze Woche den Kopf darüber zerbrochen, wie sie am besten vom Steg ins Wasser kommt, ohne das Wasser in die Schwimmbrille gelangt. Als Preis für einen Froschsprung oder eine Arschbombe war ein Eis ausgeschrieben, jedoch wollte sich keiner von uns diese Peinlichkeit zumuten (wer mag schon Eis?). Also übten wir während der Einschwimmzeit noch fleißig das Reinlaufen mit Kopfsprung. Das hört sich einfacher an als es tatsächlich war: Behalte erstmal die Kontrolle bei einem nassen, rutschigen Teppich und einem wackeligen Steg, der in braunes Wasser mündet, wobei man das Ende des Stegs auch nur erahnen kann… wirklich nicht so einfach!

Letztendlich hat der Start aber bei uns allen super geklappt, danach hieß es Gas geben! Eigentlich war der Plan, dass Franca versucht die Minute Rückstand auf Peggy aufzuschwimmen, um mit ihr gemeinsam Radfahren zu können. Dieser Plan war leider schon vor der Wendeboje begraben, als Peggy die Badekappe mit der Nr. 128, also Franca, vorbeischwimmen sah. Blöd, aber egal. Es gab ja noch genug andere Mädels mit denen man Radfahren konnte…

Rad Bekks

Bekks auf dem Rad

Rad Peggy

Peggy auf dem Rad

Franca wechselte deshalb als erste aufs Rad und konnte nach ca. 1 ½ Runden auf eine Athletin aufschließen und bis zum Rest der Radstrecke mit ihr zusammenarbeiten. Bekks und Peggy kamen fast zeitgleich mit noch ein paar anderen Mädels aus dem Wasser. Perfekt für eine gute Radgruppe! Für Bekks sollte das auch stimmen, Peggy wurde beim Aufsprung aufs Rad leider gleich wieder herunter geholt, weil jemand zu blöd war geradeaus zu fahren. Dabei hat sie sich am rechten Fuß einige brennende Schürfwunden und einen dicken blauen und (hoffentlich nicht gebrochenen) schmerzenden Zeh zugezogen. Neben den Schmerzen, die sie über den gesamten Wettkampf hatte, ärgerte sie sich natürlich auch über die verpasste Radgruppe, denn das erneute Aufsteigen aufs Rad kostete zu viel Zeit. Auch der Plan mit Sarah als Unterstützung auf der Radstrecke ging nicht ganz auf, so dass sie nur in der letzten Runde im Windschatten von Sarah verschnaufen konnte. Über die Laufstrecke rannten wir dann noch so schnell wir konnten und kamen alle kurz hintereinander auf den Plätzen 22, 25 und 33 ins Ziel.

Glücklich den harten Wettkampf mit einigen Pannen hinter uns gebracht zu haben, fuhren wir mit dem gesamt 10. Tagesplatz wieder in Richtung Hamburg. Die Tendenz unserer Platzierungen ist zurzeit zwar absteigend, aber auch in diesem Wettkampf haben wir wieder viel dazu gelernt und bis zum nächsten Rennen haben wir noch 5 Wochen Zeit…

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